Auf ihrer Landesversammlung verabschiedeten die  Jungen Europäischen Föderalisten Bayern den folgenden Standpunkt zum BREXIT:

English version below

Vor fast einem Jahr entschied sich die Mehrheit der britischen Wähler für einen Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU. Der bisher unumkehrbar erscheinende europäische Integrationsprozess ist nun zum ersten Mal mit Desintegration konfrontiert. Die Jungen Europäischen Föderalisten Bayern e.V. begrüßen den geeinten Standpunkt der 27 Mitgliedstaaten, der Kommission und des Europäischen Parlaments sowie deren entschlossenes Vorgehen im Zuge der Austrittsverhandlungen. Denn eines erscheint klar: Die Europäische Union – und nicht Großbritannien – hält im Hinblick auf die Verhandlungen die Trümpfe in der Hand. Man muss weiterhin entschlossen und bestimmend auftreten, muss strikt an den europäischen Werten festhalten und darf Errungenschaften, wie die vier Freiheiten des Binnenmarktes, nicht preisgeben. Kompromisse in Bezug auf die Einhaltung der europäischen Werte darf es nicht geben. Dabei geht es nicht nur darum, bei diesen Verhandlungen das beste Ergebnis für die EU zu erreichen, sondern auch darum, künftigen Desintegrationstendenzen entgegenzuwirken.

Fernab der Verhandlungen zeigt das knappe Ergebnis des Austrittsreferendums jedoch auch, dass sich fast die Hälfte der britischen Wähler als Europäer sieht. Als europäische Bürgerbewegung ist es uns daher auch ein Anliegen, diejenigen zu unterstützen, die sich eine Zukunft innerhalb Europas gewünscht hätten. Wir dürfen die 48% der britischen Wähler, inklusive der großen Mehrheit der Schotten und Nordiren und insbesondere auch die drei Millionen EU-Bürger in Großbritannien nicht im Stich lassen! Daher sollten wir auch in Zukunft Kooperationen mit unserem britischen Partner, dem Young European Movement, ausbauen, um den pro-europäischen Briten trotz BREXIT einen Teil der europäischen Werte – nämlich die der zwischenstaatlichen Kooperation und des kulturellen Austauschs – zu erhalten.


English version: 

Almost a year ago, a majority of the British electorate voted for an exit of the United Kingdom from the European Union. For the first time in its history, the European integration process, which so far has been believed to be irreversible, was confronted with disintegration. The Young European Federalists Bavaria welcome the united stance of the 27 member states, the European Commission and the European Parliament, as well as their determined action in the course of the exit negotiations. One thing seems to be clear: The European Union – and not the United Kingdom – holds all of the aces in regard to the negotiations. The EU needs to continue to take a firm and resolute stand, needs to hold on to the European values strictly, and must never expose its achievements, such as the four freedoms of the internal market. There cannot be compromises in regard to the compliance of European values. This is not only about getting the best result for the EU during the negotiations, but also about preventing future disintegration tendencies.

However, aside from the negotiations, the close outcome of the exit referendum also shows that nearly half of the British electorate considers itself to be European. As a European citizen movement, it must thus be of special concern, to support those, who would have wished for a future within the EU. We must not abandon the 48% of the British electorate, inclusively the large majority of the Scottish and Northern Irish people, and especially the three million European citizens in the UK. Therefore, we should also in the future, maintain and increase the cooperation with our British partner organisation, the Young European Movement, to preserve for them at least a part of our European values – namely those of international co-operation and cultural exchange.

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